Koenderink Prize für Andrés Bruhn

2. Oktober 2014

Hohe Auszeichnung für eine bahnbrechende Arbeit auf dem Gebiet der Bewegungsberechnung

Vor zehn Jahren hat Prof. Dr. Andrés Bruhn im Rahmen seiner Promotion zusammen mit seinen Kollegen Thomas Brox, Nils Papenberg und Joachim Weickert an der Universität des Saarlandes ein Verfahren entwickelt, mit dem ein Computer Bewegungen in Videos wesentlich genauer erkennen konnte als mit den bis dahin vorhandenen Methoden. Dieses Thema ist bereits seit den 80er Jahren ein zentrales Problem in der Informatikforschung und 2004 ist es dem Forscherteam gelungen, durch ein mathematisches neuartiges Verfahren eine enorme Genauigkeitssteigerung zu erreichen.

Ihre Arbeit, die sie in dem Fachartikel mit dem Titel "High Accuracy Optical Flow Estimation Based on a Theory for Warping" veröffentlichten, bildete den Grundstein, auf dem unterschiedlichste Anwendungen entwickelt werden konnten. So flossen ihre Ansätze in die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen ein, die Kamerabilder während der Fahrt auswerten und den Fahrer rechtzeitig vor einem möglichen Unfall warnen. In der Medizin wurde es möglich, verschiedene bildgebende Diagnoseverfahren zusammenzuführen, zum Beispiel die Computer- und Kernspintomographie. So können Mediziner gleichzeitig Knochen und Gewebe betrachten und Operationen präziser durchführen. Und auch in der Unterhaltungsbranche fand das Verfahren Anwendung. In Hollywood-Filmen wurde es unter anderem für Spezialeffekte verwendet, die spannende Filmszenen entweder beschleunigt oder in Zeitlupe zeigen.

Der Fachartikel wurde seit seiner Veröffentlichung mehr als 1200 mal zitiert, was den besonderen Wert der Arbeit für die Wissenschaft deutlich macht. Nun erhielt das Forscherteam am 8. September auf der "European Conference on Computer Vision" in Zürich vor 1500 internationalen Teilnehmern den "Koenderink Prize for Fundamental Contributions in Computer Vision".

 

Den Fachartikel finden Sie unter
http://link.springer.com/chapter/10.1007%2F978-3-540-24673-2_3
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