EU: InTaVia

In/Tangible European Heritage – Visual Analysis, Curation and Communication

Information

Leitung:
Prof. Dr. Thomas Ertl
Dr. Steffen Koch

Mitarbeiter:
Samuel Beck

Gefördert durch:
EU

Laufzeit:
2020 - 2023

Webseite:
https://intavia.eu

Beschreibung

Zahlreiche Digitalisierungsinitiativen und Datenbanken für das kulturelle Erbe („Cultural Heritage“) haben in den letzten Jahren den Zugang zu kulturellen und historischen Daten in ganz Europa erheblich verbessert. So wurden materielle Kulturgüter aus Museen, Archiven und Bibliotheken über zahlreiche Objektdatenbanken (ODBs) online zugänglich gemacht und von Plattformen wie Europeana transnational gebündelt. Gleichzeitig wurde immaterielles Kulturerbe in natürlicher Sprache dokumentiert, beispielsweise in Zeitungsartikeln oder in erzählerischen Berichten über das Leben historischer Personen - auf welche sich das InTaVia-Projekt konzentriert. Diese biografischen Aufzeichnungen wurden digitalisiert und als teilweise strukturierte prosographische Datenbanken (PDBs) auf nationaler Ebene zur Verfügung gestellt. Während diese Entwicklungen eine gute Basis zur erweiterten Rezeption und Nutzung des europäischen Kulturerbes bieten, verhindern unterschiedliche Einschränkungen – wie beispielsweise die fehlende Verknüpfung, Standardisierung oder Lesbarkeit lokaler Datensammlungen – eine optimale Verwertung der vorhandenen Daten.

Als eine zentrale Herausforderung müssen die Verbindungen zwischen materiellen und immateriellen Sammlungen gestärkt werden, was konzertierte (infra)strukturelle Entwicklungsanstrengungen erfordert. Eine weitere Herausforderung ergibt sich aus dem derzeitigen Mangel an Verbindungen zwischen nationalen PDBs, was eine transnationale Harmonisierung erfordert. Um den Zugang zu diesen umfangreichen Sammlungen zu erleichtern, werden neue Technologien benötigt, die deren Analyse, Kuratierung und Kommunikation für eine Vielzahl von Zielgruppen ohne computergestützte und technologische Expertise ermöglichen. Angesichts der vielen großen, heterogenen und unverknüpften Sammlungen von kulturellem Erbe ist es unser Ziel, unterstützende Technologien zu entwickeln, um Daten zu (im)materiellem Kulturerbe besser zu verwalten und den Zugang zu Ihnen zu vereinfachen, sie besser zu untersuchen und zu analysieren, bestehende Sammlungen zu kuratieren, anzureichern und miteinander zu verknüpfen und ihre Bestände besser zu kommunizieren und zu bewerben.

Das Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme (VIS) der Universität Stuttgart übernimmt dabei eine leitende Rolle bei der Entwicklung eines Visual Analytics Studio, das Daten zu (im)materiellem Kulturerbe auf visuelle und interaktive Weise darstellt, um neue, ganzheitliche und zugängliche Perspektiven auf diese Informationen zu bieten. Des weiteren ist das VIS an der Entwicklung einer dynamischen Text Mining-Umgebung für die Analyse biografischer und anderer historiografischer Texte beteiligt.

Zum Seitenanfang