Kartierung der Uni

Im Rahmen des bisherigen Projektverlaufs wurden dem ASBUS-Team vom Universitätsbauamt digitale Karten vom Außenbereich der Universität und von zahlreichen Gebäuden zur weiteren Aufbereitung zu Verfügung gestellt. (Für viele Gebäude der Universität gibt es allerdings noch keine solchen Karten in digitaler Form - dies gilt insbesondere für die älteren Gebäude).

Mit Hilfe von studentischen Hilfskräften wurden inzwischen vom gesamten Außenbereich der Universität etwa 50% in das benötigte Kartenformat gebracht. Bei diesem Prozentsatz muss berücksichtigt werden, dass im Rahmen des bisherigen Projektverlaufs zunächst die einzelnen Arbeitsschritte bei der Konvertierung vom Kartenformat des Universitätsbauamts (DWG) bis hin zum Kartenformat für blinde Personen (ein auf CityGML basierendes XML-Format) vollkommen geklärt und automatisiert werden mussten. Auf der Basis dieser notwendigen Automatisierung kann die zukünftige Bearbeitung nun wesentlich schneller erfolgen, so dass die vollständige Erfassung des gesamten Außenbereichs der Universität im Jahr 2011 abgeschlossen werden kann. Eine nahezu vollständige Kartierung aller Innenbereiche wird voraussichtlich dann Ende 2012 möglich sein.

Darüber hinaus wurden Kooperationen mit dem Stadtmessungsamt und der Stuttgarter Straßenbahnen AG begonnen. Im DWG-Ausgangsformat wurden bereits die Karten für die Bereiche U-Bahn-Haltestelle Rothebühlplatz, U-Bahn-Haltestelle Friedrichsbau und die Klettpassage bereitgestellt, die für blinde und sehbehinderte Studierende unter anderem deshalb besonders relevant sind, da sie die Voraussetzung sind, um überhaupt zur Universität zu gelangen. Für diese Bereiche erfolgt nun die Benennung von Kartensegmenten, die Ergänzung mit blindengerechten Informationen und die Konvertierung in das gewünschte XML-Kartenformat. Zusammen mit dem Universitätsbauamt wird an einer Formatabsprache gearbeitet, so dass zukünftige Änderungen und Neuerungen vom Universitätsbauamt gleich im gewünschten Format erfolgen können.

Es wurden von wichtigen Wegen (Wege zur S-Bahn-Station, Bushaltestellen, Mensa, Hörsäle etc.) Videoaufnahmen angefertigt und analysiert, um so Bereiche ausfindig zu machen, in welchen eine spezielle Aufbereitung der Karte für sehgeschädigte Menschen notwendig ist. Beispielsweise sollte der sehgeschädigte Anwender auf Hindernisse (Parkbänke, Säulen, etc.) oder auf Treppenabgänge aufmerksam gemacht werden. Als hilfreich hat sich herausgestellt, sehgeschädigte Benutzer in einem lokalen Koordinatensystem über große offene Plätze ohne taktile Leitlinien zu führen. Diese Art der Führung hat sich insbesondere auch in Kreuzungsbereichen und bei den für blinde Menschen labyrinthähnlichen Säulenanordnungen bereits bewährt.

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