Das Projekt ePoetics will zeigen, wie sich hermeneutische und algorithmische Verfahren, auch solche der Visualisierung, für methodisch avancierte eHumanities im Sinne eines „Algorithmic Criticism“ (Stephen Ramsay) wechselseitig anregen.
Es zielt auf eine Weiterentwicklung der eHumanities durch die Erprobung aktueller informationstechnologischer Methoden (sprachtechnologische Korpusanalyse, statistische Verfahren, Textmining, Visualisierung – Text- und Corpusviewing) am Beispiel eines für die Geisteswissenschaften zentralen Textkorpus: den Poetiken und Ästhetiken von 1770 bis 1960. Diese Texte stellen für die Literaturwissenschaft und die philosophische Ästhetik zum einen systematisches Basiswissen bereit, ohne das sich heute keine anspruchsvolle, d. h. kontextsensitive Fachtheorie und Literaturforschung betreiben lässt. Zum anderen enthalten sie selbst einen erheblichen Teil jener Metadaten (Begriffsexplikationen), derer ein eHumanities-Projekt über dieses Korpus und vergleichbare Korpora bedürfte.